Die Bürger Londons verspeisen jedes Jahr 2,4 Millionen Tonnen Lebensmittel. Der kleinere Teil davon wird in London selbst produziert: Knapp 500 landwirtschaftliche Betriebe produzieren 8400 Tonnen Obst und Gemüse, sowie 24 Tonnen tierische Produkte. Auf immerhin 15% der Fläche Londons wird stadtnahe Landwirtschaft betrieben. Das Planning and Housing Committee von London Assembly hat im Januar einen Bericht vorgelegt, in dem es analysiert, wie sich das Planungssystem auf die Landwirtschaft auswirkt und zur Förderung der stadtnahen und urbanen Landwirtschaft (Definitionen) genutzt werden kann.

Die meisten der landwirtschaftlichen Betriebe arbeiten im Grüngürtel von London. Der geschützte Landschaftsbereich profitiert – laut Bericht – von diesen Betrieben. Sie würden Arbeitsplätze schaffen, Möglichkeiten für Erholung bieten, Potenziale für Abfallmanagement, Schutz und Pflege von Freiräumen bieten. Außerdem würden ihre gesunden, regional produzierten Lebensmittel Verpackung und Transporte vermeiden und die Möglichkeit bieten die Ernährungssicherheit in London zu erhöhen.

The report calls on the Mayor to make specific amendments to the London Plan to remove barriers to the viability of farms and highlight food growing as a particularly desirable use in the Green Belt, giving it the same weight as is other uses that are permitted there like outdoor recreation. The Mayor should also integrate urban agriculture into waste, water and energy policies and empower boroughs to encourage growing spaces on housing developments, rooftops and vacant land. (Pressemiteilung)

Der Bericht empfiehlt unter anderem:

  • Barrieren im Planungsrecht, die die Wirtschaftlichkeit von Landwirtschaftlichen Betrieben einschränken, sollen beseitigt werden. Hier werden insbesondere Regelungen angesprochen, welchen den Londoner Grüngürtel schützen sollen, damit aber auch eine Weiterentwicklung der landwirtschaftlichen Betriebe verhindern würden.
  • Die stadtnahen Bauern hätten ein Problem ihre Erzeugnisse regional zu vermarkten, da hierfür die Infrastruktur fehlt. Der Bericht empfiehlt die Unterstützung von Wochen- und Großmärkten.
  • Kriminalität wäre ein Faktor, der den londonnahen Anbau bis zu 15% teurer macht als Landwirtschaft in ländlicher Idylle. Die Polizei soll diesem Thema verstärkt Beachtung schenken.
  • Die Flächen für stadtnahe und urbane Landwirtschaft sollen ausgebaut werden. Dafür sollen stadteigene Fläche und Brachflächen auf dessen Nutzbarkeit überprüft werden.

 

Cultivating the Capital: Food growing and the planning system in London, January 2010 (Website / PDF)