Wenn auch in Deutschland gerade ein neuer Blick auf Ernährung und Lebensmittel in der Stadt entsteht, dann geht diese Innovation nur vereinzelt von denen aus, die sich professionell mit Ernährung oder Stadtentwicklung auseinander setzen. Die „Kreativen”, Künstler und Designer gehören in vielen Städten zu denen, die das Thema auf die Agenda setzen. In der deutschen Hauptstadt der urbanen Landwirtschaft Berlin bietet jetzt eine Ausstellung mit Begleitprogramm Möglichkeiten zur Vertiefung der Diskussion.

Die Ausstellung „Hungry City“ im Kunstraum Kreuzberg zeigt Arbeiten, die Landwirtschaft thematisieren und auf unterschiedliche Aspekte von Nahrungsmittelproduktion und -versorgung eingehen.

Aktuelle Werke werden ergänzt durch Arbeiten namhafter KünstlerInnen der 1960er bis 1980er Jahre, die darlegen, dass das Thema in der Kunst bereits in vergangenen Jahrzehnten virulent war. Neue Kunstgattungen wie die Rural Art und Projekte urbaner Landwirtschaft verdeutlichen die Brisanz der Thematik und verweisen auf Veränderungen in stereotypen Zuschreibungen von städtischem und ländlichem Raum.

Das Begleitprogramm öffnet Raum für neue Erfahrungen und Diskussionen. Mit Vorträgen, Spaziergängen, Exkursionen, Gesprächen und Angeboten der kulinarischen und kulturellen Bildung werden Stadt und Ernährung erkundet. Die Speiseräume sind am 19. Oktober mit einem Vortrag, veranstaltet von Slow Food Berlin, im Programm vertreten.

Auszug aus dem Begleitprogramm

  • Mittwoch, 12. September, 19 Uhr: Alte Städte – Neue Wege. London – Berlin und die urbane Landwirtschaft, Vortrag von Katrin Bohn (TU Berlin)
  • Mittwoch, 19. September, 19 Uhr: Von der Schwarzen zur weißen Küche oder vom (Aber-)Glauben zur Wissenschaft mit paradoxen Folgen für das Leben in der Stadt Vortrag von Elisabeth Meyer-Renschhausen (freiberufliche Privatdozentin der FU Berlin, Mitbegründerin des Allmende Kontors)
  • Mittwoch, 26. September, 19 Uhr: business as usual is not an option: Überernährung und Hunger – Bauernsterben und Agrarindustrie. Vortrag von Benny Härlin (Zukunftsstiftung Landwirtschaft)
  • Freitag, 19. Oktober, 18 Uhr: Vom Verschwinden und der Rückkehr städtischer Ernährungspolitik, Vortrag von Dr. Philipp Stierand, mit anschließendem Gespräch
  • Mittwoch, 24. Oktober, 19 Uhr: Die FoodScapes der Großstadtpflanzen Vorstellung studentischer Feldforschungen zu aktueller Kulinarik- und Gartenkultur. Eingeleitet und moderiert von Prof. Dr. Ulf Matthiesen und Ulla Drenckhan (Institut für Europäische Ethnologie der Humboldt Universität zu Berlin)

Austellungsraum
Kunstraum Kreuzberg/Bethanien
Mariannenplatz 2, 10997 Berlin
Tel.: (030) 90 298 – 1454. Fax: – 1453

Links
Kunstraum Kreuzberg
Pressemitteilung [Offline] mit Terminen des Rahmenprogramms