Ist gute, ökologische Ernährung bezahlbar? Das hat das Ökoinstitut Freiburg interessiert. Wie viel kostet es, wenn man sich nicht mehr konventionell sondern Bio ernährt? Was kostet der Umstieg von ungesunder Durchschnittskost zu einer von Ernährungsexperten empfohlenen Ernährungsweise? Die Antwort: Nicht viel für den Einzelnen – und für die Gesellschaft insgesamt wird es sogar billiger.

Verglichen wurden die Kosten folgender Ernährungsweisen:

  • eine durchschnittliche deutsche Ernährung in Anlehnung an die Daten des Statistischen Bundesamtes,
  • eine Ernährung nach den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE (mit rund 70% weniger Fleisch, jedoch 30% mehr Milchprodukten als in der Durchschnittsernährung),
  • eine durchschnittliche deutsche Ernährung, aber zu 100 % auf Bio-Lebensmitteln und fair gehandelten Lebensmitteln basierend,
  • eine Ernährung nach den Empfehlungen der DGE, aber zu 100 % auf Bio-Lebensmitteln und fair gehandelten Lebensmitteln basierend.
Vergleich der Kosten verschiedener Ernährungsweisen auf Basis von Bio – Produkten und konventionellen Produkten in Euro/Jahr und Person
Vergleich der Kosten verschiedener Ernährungsweisen auf Basis von Bio – Produkten und konventionellen Produkten in Euro/Jahr und Person

Die Studie dies Ökoinstitut zeigt, dass die Ernährung mit Bioprodukten um 31% teuer ist als die durchschnittliche Ernährung. Das gilt aber nur, wenn man seine Gewohnheiten sonst nicht ändert: Das tägliche Schnitzel ist jetzt bio.  So gut wie keine Mehrkosten entstehen, wenn man mit der Umstellung von Konventionell auf Bio gleichzeitig das Ernährungsverhalten ändert. Denn wenn sich der Verbraucher gesund (im Sinne der Empfehlungen der DGE) und Bio ernährt, ist das nur rund 3% teurer als der durchschnittliche Ernährungsstil. In absoluten Zahlen: Die gesunde Bio-Ernährung kostet im Jahr 81 Euro mehr – das sind nicht einmal sieben Euro pro Monat. Gespart wird vor allem am Fleisch – das kommt der Gesundheit und dem Geldbeutel zugute.

Die bisherige Betrachtung hat sich auf die direkten Kosten für den Verbraucher konzentriert. Wie sieht es mit den externen Kosten einer gesunden, ökologischen Ernährung aus? Die Studie schätzt, dass in Deutschland im Jahr die Behandlung von ernährungsbedingten Krankheiten ca. 138 Euro pro Einwohner kostet und ca. 30 bis 100 Euro pro Einwohner für die externen Kosten der konventionellen Landwirtschaft aufgewendet werden müssen. So ist für den Einzelnen eine gesunde, ökologische Ernährung nicht viel teurer – und für die Gesellschaft deutlich billiger.

Öko-Institut (2014): Ist gutes Essen wirklich teuer? Hintergrundbericht zum Spendenprojekt „Ist gutes Essen wirklich teuer? ‚Versteckte Kosten‘ unserer Ernährung in Deutschland“. Öko-Institut Working Paper 2/2014. Freiburg.