Kosten des Nitrats im Grundwasser

Das Umweltbundesamt hat sich in einer Studie mit den Kosten für die Reinigung des Trinkwassers vom Nitrat beschäftigt. Resultat: Es ist teuer und kann noch teurer werden. Aktuell wird der Grenzwert von 50 mg/l Nitrat an 18% der Messstellen überschritten, in landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten überschreiten sogar 28% der Messstellen den Grenzwert.

Mit einer Reihe von Maßnahmen versuchen die Wasserversorger diese Belastung für das Trinkwasser zu senken. Zum Teil kooperieren die Wasserversorger mit der Landwirtschaft, so sollen durch Beratung oder Prämienzahlungen die Belastungen gesenkt werden. Außerdem wird über Brunnenverlagerung, Brunnenvertiefung und dem Verschneiden von Rohwässern versucht die Belastung abzusenken. Das Umweltbundesamt hat in einer Kostenrechnung die Zusatzkosten durch die Nitratbelastung für die Wasserversorger abgeschätzt. Hier wurden freiwillige präventive Maßnahmen, Flächenpachtung und technische Aufbereitung je nach Stärke der Belastung zu Grunde gelegt. Das Umweltbundesamt rechnet mit zusätzlichen Kosten für Trinkwasserbereitstellung zwischen 580 und 767 Millionen Euro pro Jahr (je nach Nitrat-Zielwert).

Zusätzlich hat das Umweltbundesamt die Kosten für den Zeitpunkt ausgerechnet, an dem die technische Aufbereitung die letzte Möglichkeit zur Nitratabsenkung bleibt.  Die Kosten für das Trinkwasser könnten in solchen Regionen um 32 bis 45 % steigen (um bis zu 134 Euro für einen 4-Personen-Haushalt).

Umweltbundesamt (2017): Quantifizierung der landwirtschaftlich verursachten Kosten zur Sicherung der Trinkwasserbereitstellung. Berlin.