„How to make it happen in your community”ist das Buch „Local Food” von Tamazin Pinkerton und Rob Hopkins (Transition Towns)  untertitelt. Es macht damit deutlich, dass es als praktische Handlungsanweisung gedacht ist. Vom Kleingarten und der Streuobstwiese über Community Supported Agriculture (Wirtschaftsgemeinschaften) bis zu Lebensmittelkooperativen werden erfolgreiche, britische Projekte beschrieben und die Erfahrungen zu Tipps zusammengefasst. Der Schwerpunkt der dargestellten Projekte liegt im Bereich der urbanen Landwirtschaft.

Als Leitthemen der Projekte arbeiten Pinkerton und Hopkins sieben Motive heraus, mit denen sie vor allem die politischen Dimensionen der vorgestellten Best Practise betonen. Viele der Projekte arbeiten mit Gemeinschaftseigentum. In vielen Beispielen gehört der Boden (zumindest anfangs) allen Mitgliedern. Ideen, Methoden und Instrumente werden zum geistigen Gemeinschaftseigentum und zwischen den Projekten ausgetauscht. Die Entscheidungsstrukturen der verschiedenen Initiativen sind in der Regel basisdemokratisch organisiert. Außerdem beobachten Pinkerton und Hopkins eine Änderung im Lebensstil der Mitwirkenden:

„Departure from the comfort zone is a noticeable theme within local food projects that have already emerged, with many people giving up part of their work and income to have more time for home or community food projects, cutting down or eliminating ‚luxury‘, non-local food from their diets, or taking on labour-heavy skills and lifestyle changes instead of going for the ‚easy‘ fossil-fuel option.”

Die Beschäftigung mit dem Gärtner und dem Ernährungssystem führen zu einer Wiederentdeckung des eigenen Lebensraumes mit seinen Menschen, seiner Natur und seinen Jahreszeiten. In der Art der Projekte und in der Weise, wie sie geführt werden, kommt erstaunliche Kreativität zum Ausdruck. Die Beispiele bauen positive, lebhafte Alternativen zum bestehen Ernährungssystem auf.  Unter dem Motiv „Säen und Ernten“ fassen Pinkerton und Hopkins zusammen, dass gute, energievolle Projekten geradezu zu einem Magneten für Förderung Unterstützung aller Art werden.

Die Autoren schließen ihr Buch mit den Worten:

„Our Cultural focus is shifting from the outward-looking exploration of the new, the far away, the complex and the illusory to reconnection with whats’s familiar, local, simple and real. […] By collectively demystifying the contents of the global pantry and by sourcing, growing and producting food independently of centralised, fragile and detrimental food trades, we are rediscovering our own worth as community members – people capable of interacting with and shaping the food landscapes around us.”

Die sozialen Bewegungen in den USA und Großbritannien betonen, wie wichtig es ist das ganze Ernährungssystem zu betrachten und zu verändern, um sich dann auf hauptsächlich auf die Erzeugung, im Wesentlichen die urbane Landwirtschaft, in allen möglichen kreativen Varianten zu konzentrieren. In „Local Food“ wird deutlich wieso: „And while we know we can’t move mountains, we are remembering that we can plant seeds.“ In der Landwirtschaft kann jeder sofort anpacken, es gibt viele Gelegenheiten gemeinsam zu arbeiten und das Ergebnis lässt in der Regel nur ein paar Monate auf sich warten. Für Veränderungen bedarf es keiner politischen Entscheidungen, keiner großen Organisationen und keine großen Infrastrukturen – sondern nur einem Stück Land und Tatkraft. Urbane Landwirtschaft hat die Kraft städtischen Raum sofort zu verändern. Sie schafft völlig neue Nutzungsmöglichkeiten, neue Aufenthaltsqualitäten und dient unübersehbar als Denkmal, für die die an ungewohnter Stelle über Lebensmittel stolpern. Wer auf der Suche nach Handlungsmöglichkeiten im Ernährungssystem ist und sich von der Kreativität anderer anstecken lassen will, für den ist „Local Food“ ein gutes Buch um loszulegen.

Pinkerton, Tamazin; Hopkins, Rob (2009): Local Food. How to make it happen in your community. Foxhole: Green Books.