Der „Harvest-ometer“ ist ein Online-Tool, dass es Gärtnern ermöglicht ihre Ernte zu erfassen und sie mit vorherigen Ernten und anderen Gärten zu vergleichen. In London verwenden 89 Gärten das Tool seit 2013, die Auswertungen der Saison 2014 sind gerade erschienen.

London Gärten
Reaping Rewards

Hochgerechnet auf alle Londonder Gärten wurden in London 380 Tonnen Lebensmittel mit einem Wert von über 2,5 Millionen Euro produziert. Das waren 1 Millionen Salate, 800.000 Tomaten, 400.000 Kürbisse, 150.000 Äpfel und Birnen, 100.000 Eier und vieles mehr. Das Ranking der beliebtesten Gemüse führt der Salat vor dem Kürbis und der Zwiebel an.

Hausgärten mit hoher Produktivität

Deutliche Unterschiede zeigen sich in der Flächenproduktivität der verschiedenen Typen von Gärten. In den Hausgärten wurde in 2014 der höchste Ertrag je Quadratmeter erwirtschaftet: 18,20 Euro. Gärtnereien erwirtschaften 6,9 Euro je Quadratmeter und Kleingärten 5,8 Euro. Bei Gemeinschaftsgärten und Schulgärten reduziert sich dieser Ertrag nochmal um die Hälfte. Während in den heimischen Nutzgärten auf kleiner Fläche eine hohe Produktivität erzielt wird, sind in der gemeinschaftlichen Bewirtschaftung von Flächen soziale und andere Ziele ähnlich wichtig wie die Lebensmittelproduktion.

Die Autoren des Berichts „Reaping Rewards II“ resümieren, dass der in London selbst produzierte Anteil der Lebensmittel nur einen kleinen Teil des Gesamtverbrauchs ausmachen würde. Diese Lebensmittel hätten aber eine wichtige soziale und finanzielle Wirkung auf die Personen oder Gruppen, die sie anbauen – und wären auch vom Ernährungswert besonders hoch.

Ungenutze Brachen zu blühenden Oasen

Auf diese zusätzlichen Effekte der urbanen Landwirtschaft konzentriert sich auch eine neue Untersuchung des „Center for a liveable Future“ an der John Hopkins University. Der Bericht „Vacant Lots to Vibrant Plots“ kommt zu dem Ergebnis:

„Urban agriculture’s most significant benefits center around its ability to increase social capital, community well-being, and civic engagement with the food system.“

Das Speiseräume-Fazit: Gärten produzieren mehr Lebensmittel als auf den ersten Blick vermutet wird. Eine Stadt lässt sich mit der Ernte nicht ernähren – aber die Produkte können einen wichtigen Beitrag zur Ernährung der Gärtner selbst leisten. Die Effekte der urbanen Landwirtschaft neben der Lebensmittelproduktion machen den wesentlichen Nutzen für die Gesamtstadt aus.