Regionale Versorgung von Hamburg möglich

Unter anderem Spiegel Online berichtete in den letzten Tagen von der Masterarbeit von Sarah Joseph an der Hamburger HafenCity Universität. In der Masterarbeit werden die Flächen-Fußabdrücke verschiedener Ernährungsstile berechnet und über das Hamburger Umland gelegt. Die Regionalwert AG Hamburg schreibt in einer Pressemmitteilung:

„Die Abschlussarbeit zeigt, dass insbesondere der Fleischkonsum sinken muss, damit sich die Bevölkerung im Raum Hamburg vollständig ökologisch und regional versorgen kann. Sarah Joseph: „Fleischerzeugung ist der größte Flächenfresser. Meine Ergebnisse zeigen, dass sich schon mit zwei fleischfreien Tagen pro Woche 92 Prozent der Bevölkerung aus einem Radius von 100 Kilometern rund um Hamburg ernähren lassen. Bei drei bis vier fleischfreien Tagen sind es sogar hundert Prozent.“ Der Fleischkonsum würde am besten durch einen höheren Verzehr an Hülsenfrüchten wie Bohnen und Erbsen kompensiert, so Sarah Joseph. Das entspräche auch den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung und helfe, den Böden Stickstoff zuzuführen.“

Als Grenzen der theoretischen Berechnungen sieht Spiegel Online:

„Bevor die regionale und ökologische Versorgung Wirklichkeit werden könnte, müsste sich allerdings einiges ändern: So geht die Studie davon aus, dass 75 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen rund um Hamburg für den ökologischen Anbau von Lebensmitteln genutzt werden – eine derzeit utopische Zahl. Und noch etwas klammert die Studie aus: Wenn sich alle Menschen im Großraum Hamburg regional ökologisch ernähren wollten, müssten sie sich auch vollständig nach dem Angebot richten. Tomaten im Winter gäbe es dann nicht – und das ganze Jahr über müssten die Menschen beispielsweise auf Orangen, Zitronen oder Bananen verzichten.“

Die Speiseräume ergänzen hier noch, dass im und am Rande des 100-km-Radius von Hamburg Menschen wohnen, u. a. in Stätden wie Schwerin, Lübeck, Kiel, Bremerhaven, Bremen. In den theoretischen Annahmen der Studie bleiben für diese Menschen (scheinbar) keine regionale Anbauflächen mehr. Aber immerhin Orangen, Zitronen und Bananen…