Dass meine Diplomarbeit damals gelesen wurde, belegt eine Dissertation, in der meine Arbeit gleich seitenweise „zitiert“ wurde. Aber dieses „wissenschaftliche“ Arbeiten war für die Autorin sicher weder lehrreich noch spaßig. Lesenswert, lehrreich und dabei genussvoll zu lesen ist die Diplomarbeit von Hendrik Haase, die er mit dem Titel „Stadt Land Wurst“ vor zwei Jahren an der Uni Halle eingereicht hat.

Die Unkenntniss selbst über scheinbar simple Lebensmittel treibt den Autor auf eine kulinarische Reise durch Deutschland.

Wenn Kant sagt „Hunger ist der beste Koch“, ist dann vielleicht heute, der wissenshungrige Koch der bessere?

Hendrik Haase beschreibt seinen Besuch auf Terra Madre und Grüne Woche; er besucht Supermärkte und Bauermärkte; er speist in Fast Food Läden, Bordbistros und im Maggi Kochstudio. Bauern, Gärtner, große und kleine Lebensmittelproduzenten werden besucht, immer auf der Suche nach der Geschichte der Ufos in unseren Kühlschränken. Entstanden ist ein Lesebuch mit vielen schönen Geschichten, vielen Fragen und ein paar Antworten.

Bei fast jedem Lebensmittel kann ich mich an den Kauf und an ein Gespräch erinnern, das damit zusammenfiel. Kaum etwas ist noch anonym in meinem Kühlschrank und der Speisekammer. Beide erzählen mittlerweile viele Geschichten. Doch es sind im Gegensatz zum Supermarkt wahre Geschichten und keine Märchen wie auf den vielen Packungen im Supermarkt. […] Nicht alle Geschichten hinter meinem Essen sind so romantisch, wie ich sie mir ausgemalt habe. Nicht immer ist alles aus Holz und Stroh, sondern manchmal auch aus Edelstahl und Plastik. Doch immer steckt viel Arbeit dahinter. Arbeit, die ich nun wertschätzen kann.

Stadt Land Wurst: Eine Reise in die kulinarische Kommunikation

Interview mit dem Autor Hendrik Haase auf Go Green or Die
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